content I: Weltweiter Roadrunner
content II: AdBots: Kuck mal wer da spricht
content III: Web Wide Media verkauft
content IV: Fernsehflüchtlinge?
 

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  content I: Weltweiter RoadRunner
(Fast) nichts geht derzeit ohne Kabelmodems. Und im D-Zug-Tempo drängt derzeit Time Warner mit seinem Roadrunner-Service nach vorne. Knapp vie Millionen Haushalte will man Ende des Jahres technisch erreichen können - und auch schon mehr als 200 000 dann auch ans Internet angeschlossen haben. In Sachen Hardware setzt Time Warner auf Motorola (und hat für 97 gleichmal 250 000 Kästchen bestellt). Mit Roadrunner will Time Warner jedoch nicht nur die eigenen Netze beglücken. Einige kleinere MSOs vertrauen schon auf Time Warners Inhalte-Politik (auch wenn @home im Moment das technisch ausgereiftere Konzept anbieten kann).
Nur die Inhalte zählen
Technische Basis für Roadrunner sind die potentiellen Übertragungsleistungen, die innerhalb von Kabelnetzen möglich sind. Ohne adäquate Inhalte macht das Highspeed-surfen jedoch nur halb soviel Spaß. Das Hauptaugenmerk der Excalibur Group, zuständig für die Entwicklung von Roadrunner, liegt denn auch auf den Contents. Für die Anbindung ans die weite Welt des Internet sorgt schlicht eine dicke Pipeline von MCI - für den inhaltlichen Spaß sorgen auf der einen Seite die breiten Time Warner-Angebote (der Konzern ist stolz darauf, der weltweit fleissigste Produzent neuer Copyrights zu sein). Um die jeweiligen lokalen Bedürfnisse abzudecken, hat man ein Kooperationsprogramm mit lokalen Tageszeitungen und Inhalteanbietern ins Rollen gebracht, die - unter Nutzung der Excalibur-Expertise - ihre Inhalte ins Highspeed-Netz bringen.
Bald weltweit?
Bisher beschränkt sich Roadrunner auf Netze in den USA - das soll sich jedoch ändern. Ende des Jahres werde man auch internationale Ventures in Europa und Asien bekanntgeben, verspricht Sean Callahan, Vice President bei Time Warners Excalibur Group. Den europäischen Contenthäusern kann man da nur freundlich auf die Schulter klopfen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ...
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content II: AdBots: Kuck mal wer da spricht
3D-Chaträume, in denen die Besucher als dreidimensionale Männchen, Weibchen oder welcher Form auch immer durch virtuelle Landschaften wandeln, sind zwar erst langsam im Entstehen. Mit ihrem SpokesBot hat Black Sun Interactive (München, San Francisco) nun jedoch das Interesse der werbungtreibenden Wirtschaft geweckt. Wie alle anderen Besucher auch wandelt der SpokesBot durch die virtuelle Welt - und lädt zum kurzen Talk ein, der (im Gegensatz zu den meisten menschlichen Besuchern) eher produktgebunden sein wird. Einen ersten Testlauf wagt in den USA Black & Decker innerhalb der online community von Planet Direct. Dusty the Dustbuster sieht dabei nicht nur aus wie ein Staubsauger aus der Zeichentrickserie "Die Jetsons", sondern steht dank Künstlicher Intelligenz auch Rede und Antwort. Wichtig sei es dabei, daß der SpokesBot klar als Werbeträger gekennzeichnet sei, erklärt man bei Black Sun. Inkognito-Werbefigürchen, die erst nach mehrminütigem Talk als Werberoboter entlarvt würden, hätten bei ersten Tests zu eher unfreundlichen Userreaktionen geführt.
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content III: Web Wide Media verkauft
So recht wollte sich niemand für News Corps weltweites Internet-Ad-Sales-Network erwärmen. Web Wide Media, ein Joint Venture des australischen Internetproviders OzEmail mit BSkyB, trat den meisten Web-Site-Betreibern wohl etwas zu vollmundig auf: Der Deal mit Web Wide Media wäre exklusiv, man sollte keinen weiteren Saleshäuser neben der Murdoch-Truppe unter Vertrag nehmen dürfen. Mit dem Ende des Joint Ventures war freilich das Ende von Web Wide Media nicht besiegelt. Als Käufer sprang Softbank Interactive Marketing ein, ein Unternehmen der japanischen Softbank-Gruppe (Marktführer Japan in Software-Sales, Verlagsgruppe Ziff-Davis, Computermesse Comdex ...). Im Gegenzug übernimmt OzEmail eine Minderheitsbeteiligung an Softbank.
Globaler Ad-Sales-Riese
Softbank Interactive Marketing tritt als Sales Unit für einige der prominentesten (und best besuchtesten) Sites im Internet auf: Netscape, Playboy, Yahoo, NBC.com und TV Guide Entertainment Network zählen zu den Kunden. Nach Studien von Jupiter Communications und Coopers and Lybrand erreichen die via Softbank geschalteten Banner weltweit 48,8 Prozent aller aktiven Webuser. 1996 verkaufte Softbank Interactive Marketing mehr als eine Milliarde Impressions - und liegt damit laut eigenen Angaben mehr als 200 Prozent über dem nächsten Mitbewerber. Pro Monat verwaltet das Unternehmen inzwischen 700 Millionen Werbe-Impressions.
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content IV: Fernsehflüchtlinge?
CBS klettert in den Priemtime-Ratings nach vorne. Vor dem Verkauf an Westinghouse fast schon totgesagt lag CBS Anfang März mit 16 Prozent Marktanteil erstmals wieder auf Platz eins. Nummer zwei ist der lange Zeit unangefochtene Spitzenreiter NBC mit knapp 16 Prozent. Disneys ABC lag mit 14 Prozent fast schon gleichauf mit dem ewigen vierten Fox (13 Prozent). Viacoms UPN erreichte fünf Prozent, Time Warners WB in etwa vier Prozent während der Hauptsendezeit. Wenig erfreulich sind dabei die absoluten Zahlen. Laut Nielsen schlagen im Februar gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei den Networks rund eine Million Zuschauer weniger zu Buche - was die Networks freilich weniger ihren Programmangeboten, als dem Nielsen-Meßverfahren anlasten wollen. Und so stützt man zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Konkurrenzsystem, das bis Ende des Jahrhunderts den hergebrachten Nielsen-System den Rang ablaufen soll. Wohin die Zuschauer entschwunden sind, darüber schweigt man sich bei Nielsen aus. Einziger Hinweis: In einer Studie, im vergangenen Jahr für AOL angefertigt, läßt sich zumindest ein Teil der fernsehflüchtigen Couch Potatoes wiederfinden.
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