Klaus Peter Dencker
Einführung

von Karl Young;
Übersetzung von
Christa Polkinhorn

Klaus Peter Dencker gehört der großen Tradition visueller Dichter an, deren Werke ein enzyklopädisches Ausmaß umfassen. Ian Hamilton Finlay und Tom Phillips sind zwei weitere Mitglieder dieser Tradition, die den Lesern im englischen Sprachgebiet vielleicht eher vertraut sind. Ein einfaches Beispiel der enzyklopädischen Method ist Denckers fortlaufender Katalog visueller Dichter.

Von größerer Bedeutung im Zusammenhang mit diesem Site ist jedoch die Art und Weise, wie Denckers enzyklopädische Methode in seiner visuellen Dichtung zum Ausdruck kommt. Die grafischen Elemente in seinen Gedichten geben nicht nur die Ikonografie Europas über mehrere Jahrhunderte hinweg wieder, sondern vermitteln uns auch gleichzeitig ein Bild der Methoden, die von Künstlern und Designers verschiedenster Richtungen verwendet wurden. Was mich an Denckers Werk besonders fasziniert, ist das Zusammenspiel der miteinander kombinierten Techniken. Ein einfacher Aspekt dessen zeigt sich in den verschiedenenartigan Schattierungsmethoden seiner Bilder; sie umfassen die Kreuzschraffierung, die schichten- und federartigen Schattierungen, von Holzschnitten und Litografien, die Abstufungen, die mit den fotomechanischen Verfahren für Offset- und Kupferdruck hergestellt werden, wie auch die Schattierungen, die mit Spritzpistolen und neuerdings mit Hilfe von Computer-Programmen erzeugt werden. Dieses wunderbare Zusammenfließen von Ikonen und Grafiktechnik zeigt sich auch in Denckers Handhabung der Schriftarten. Eine Seite eines Gedichtes von Dencker enthält normalerweise mindestens ein halbes Dutzend Schriftarten. Ein interessanter Zufall ist dabei die Tatsache, daß Dencker in Deutschland lebt und dadurch Zugang zu Fractur- und römischen wie auch Sans Serif-Schriftarten hat. Ebenso wichtig sind die von Hand hinzugefügten Buchstaben und Zeichen, die das Zusammenspiel der verschiedenen Schriftarten in seinen Gedichten noch interessanter gestalten.

Dencker unterteilt eine Seite oft in verschiedene Bereiche und ordnet ihnen entgegengesetzte Themen zu: der eine Bereich ist zum Beispiel der Arbeit gewidmet und ein anderer dem Spiel. Die grafischen und semantischen Hauptelemente einer Seite haben die gleiche Funktion wei die Satzglieder eines Satzes, und die zu einem Abschnitt gehörenden Seiten entsprechend dem Absatz eines normalen Textes. So gesehen haben die Satglieder und Sätze nicht nur ihre eigenständige Bedeutung innerhalb seines Werkes, sondern sind Teil einer größeren linguistichen Struktur.

Das erste Werk in diesem Abschnitt ist ein Überblick über Denckers "Wort Koepfe," eine vollständige Wiedergabe im reduzierten Format. Es gibt dem Leser einen Einblick in Denckers Anwendung der Ikonografie und in das Zusammenspiel von Symbolen und Buchstaben. Der este Teil des Werkes erscheint auch im Großformat, damit der Text gut lesbar ist. (Klicken Sie zur Vergrößerung auf die Grafik.) Mit zunehmender Bandbreite und schnellerem Ladevorgang können in Zukunft vielleicht große Versionen des Gesamtwerkes angezeigt werden. Gegenwärtig bietet die vorliegende Darstellung einen Überblick und eine gute Einführung zum Werk selbst und zu Klaus Peter Dencker.


"Wort Koepfe"


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